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Waldbaden mit Holzwandbetrachtungen

Warm draußen für Februar. Ich stapfe über die große Wiese und komme zum Waldeingang, der mich mit satten grünen Farben von Moos und Kräutern begrüßt und in feine Freude versetzt. Immer wieder diese Geborgenheit, der weiche Boden, der zarte Moosgeruch, die Bäume - wie weise, geduldige Begleiter. Eine lange Wand aus gestapeltem Holz kommt näher und ich bleibe stehen. Ich betrachte in Ruhe diese raffinierten Technik, die Holzscheite nach dem Stapeln zu… ja, zu fixieren: eine dicke Plastikplane schmiegt sich über die gesamte Länge der Wand, bestimmt 5 Meter lang. Nach vorne überlappen etwa 20 Zentimeter der Folie, es scheint genau geplant: in regelmäßigem Abstand ist die Folie mit kleinen Latten festgenagelt. Niemand wird hier ohne Weiteres auch nur einen einzigen Scheit herausziehen. Hat es mit Diebstahl zu tun? Damit, dass Holz teurer wird? Erstaunlich. In Österreich habe ich das nirgends gesehen.  Jemand sagt „damit sie nicht nass werden oder umgeblasen werden“. Und in Österreich nicht? Andere Länder, andere Sitten, hieß es früher. Kulturen beobachten, während überall der Gürtel enger geschnallt wird. Das Reisen öffnet den Blick, um andere Kulturen zu verstehen.  Vermeintlich. Oder?